Christen – krank ?
Hes 13,22: „Weil ihr das Herz des Gerechten mit Betrug kränkt, den ich doch nicht gekränkt haben will, dagegen die Hände des Gottlosen stärkt, damit er sich ja nicht von seinem bösen Weg bekehrt und am Leben bleibt …“
Der Geist Gottes will uns in alle Wahrheit leiten. Und wir müssen uns leiten lassen und in der gebotenen Demut unterordnen unter die Weisheit Gottes. Wir müssen die Weisungen Gottes gründlich „kauen“, die Brille unserer Voreinstellungen abnehmen und unsere – oft unterschwelligen – Wünsche beiseite schieben. Welcher Mensch wäre nicht gern seine Schmerzen, seine Krankheiten und Behinderungen los ?
Es wird gesagt, dass Jesus unsere Krankheiten getragen hat, deswegen könnten alle wahren Gläubigen ganz gesund sein. Den Betroffenen jedoch, deren Krankheiten trotz allen Glaubenseifers bleiben, wird vorgeworfen, sie glaubten nicht genug. Das ist ein Irrtum. Die Menschen, die solchermaßen betrübt werden, wurden nicht durch Gott betrübt, sondern von Menschen.
Ein Prinzip, komplexe Sachverhalte richtig zu verstehen ist es, nicht nur einige zutreffende Aussagen der Bibel zu verwenden, sondern die ganze Bibel muss zu Rate gezogen werden, um zu einer Frage die richtige Antwort zu finden.
Die Scofield-Bibel z.B. verfolgt dieses Prinzip mit ihren KettenAngaben.
Spr 2,7: „Er lässt es den Aufrichtigen gelingen …“
Apg 17,11: „Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.“
Mt 22,29: „Aber Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt.“
Auch heute noch weckt die Kraft Gottes Tote auf und heilt Kranke. Wenn wir aber die Bibel aussprechen lassen und geduldig bis zu Ende zuhören, was sie zu sagen hat, dann sehen wir, dass Christen n i c h t automatisch gesund bleiben – auch nicht wenn sie treu und vorbildlich sind.
Der Apostel Paulus, der selbst Kranke geheilt und einen Toten auferweckt hat (Apg.14,9-10 und 20,9-12), beschreibt nicht nur seine eigenen Probleme mit Krankheit, sondern er schreibt auch ganz unverhohlen von den Krankheiten seiner Mitarbeiter (1.Tim.5,23 / Phil.2,26-27 / 2.Tim.4,20).
Von einigen Leuten kenne ich ihr Bekenntnis, dass sie viel lieber mit körperlichem Schaden, aber als Freunde Jesu im Rollstuhl sitzen, als mit gesunden Gliedern als Feind Gottes zur Hölle zu fahren.
Jes 55,9: „…so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Auch ich selbst habe wegen meiner eigenen Katastrophe alles versucht: gebetet, gefleht, geglaubt, eine „halbe Weltreise“ unternommen, um mit einem einschlägigen Buchautor zu sprechen. Alles umsonst. Vergebliche Mühe für ein unverstandenes Problem. Doch Gott kommt mit jedem, der sich leiten lässt, zu seinem Ziel.
Heute habe ich Frieden mit Gott – auch m i t meinem Schaden – oder sogar wegen dieser Schwachheit.
Ich habe verstanden – ganz ähnlich wie Paulus – dass Gottes Kraft in der Schwachheit mächtig wird. Ohne diese Schwäche wäre ich so leicht wie ein Schmetterling oder wie ein Blatt im Wind und würde weggeweht werden von Jesus, obwohl ich ihn sehr liebe: „… prone to leave the God I love.“
O to grace how great a debtor,
Daily I’m constrained to be;
Let that grace now, like a fetter,
Bind my wand’ring heart to thee.
Prone to wander, Lord I feel it,
Prone to leave the God I love;
Here’s my heart, O take and seal it,
Seal it for Thy courts above.