09 Februar 2010 ~ 0 Comments

Gotteserkenntnis

Es ist schon fast so wie ein Ritual:
Ich schaue hinaus auf Bäume und den Wolkenhimmel, blende zurück ins Zimmer – betrachte den Tisch und die Stühle. Ich denke daran, dass diese Einrichtung von einem Handwerker gemacht wurde und kann es akzeptieren, ohne den Menschen zu kennen oder ihn gesehen zu haben. Schaue ich jedoch hinaus und betrachte die lebendigen Dinge, dazu den Himmel mit Wolken, Farbe und Bewegung, dann macht es mir Mühe, vom Betrachten auf den Macher des Betrachteten zu schließen. Bei den Dingen, die n i c h t von Menschen gemacht sind, fällt es mir eigenartig schwer zu begreifen, dass auch sie einen Produzenten haben müssen – sonst gäbe es sie nicht.

Mit dieser Taubheit des Bewusstseins will ich mich jedoch nicht zufrieden geben. Ich muss der Sache auf den Grund gehen. Wie kann ich die Bremse im Gehirn lösen, so dass ich so leicht wie bei den toten Stühlen verstehe, dass alles Gegenständliche, alles Gemachte – einen Macher haben muss. Alles! Die wohlfeilen, zweckdienlichen Ausreden, die zwar „wissenschaftlich“ genannt werden, die jedoch der Logik nicht standhalten, die machen mich nur ärgerlich, weil sie einfach dumm sind. Heißt es nicht: Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz? Deswegen ist es möglich, dass auch Intellektuelle auf diese Weise dumm sein können. Nicht nur Liebe macht blind – auch der Hass und der Stolz.

Doch es gibt Hilfe. Und zwar von zwei Seiten, die mit vereinten Kräften bewirken, was die Not des Stumpfsinns aufreißt, zerknüllt und wegschmeißt in den Müll.
Nun ist Ernsthaftigkeit gefragt, denn es geht um die alltäglichsten Dinge unseres Lebens – um die großartigsten Geschenke, die ich kenne – zum Beispiel um den Augenblick, wenn du eine Anhöhe hinaufgehst, über die Kuppe schaust und siehst ….. die Weite des Meeres vor dir, oder … wie eine Stadt im Dunst des neuen Tages im Tal vor dir liegt – oder die wundervollen Minuten, wenn die Sonne so rot, so weit hinter der Erde versinkt.
In diesem Anblick ist so viel Dynamik, solch ungeheure Kraft und Vollmacht, dass ich viel besser verstehen kann, dass solche Dramatik von einem fähigen Regisseur in Szene gesetzt wurde – und zwar für uns Menschen, damit wir nach IHM, dem Regisseur fragen. So ist es unter Menschen üblich ist, wenn sie ein Meisterwerk gesehen haben.

Gestern habe ich in der „factum“ gelesen, dass die Erde – einschließlich allen Lebens auf ihr und aller Wunder – im Weltall ohne Bedeutung wäre, wenn nicht auf ihr die Menschen leben würden. Sie geben der Schöpfung ihren Sinn. Durch die Werke des Schöpfers sollen die Menschen nach Gott fragen, um ihn zu finden und ihm zu dienen.

Wir finden Gott nicht in der Schöpfung. Sie ist lediglich sein Aushängeschild, das einige seiner Qualitäten aufzeigt. Ihm begegnen und ihn kennenlernen werden wir erst dann, wenn wir bei ihm geklingelt haben, er uns hereingelassen hat – und dann beginnt das Beste und Höchste, was sich ein Mensch wünschen kann.

Gottes Hinweisschilder (die Schöpfung) sind uns vor Augen. Gottes Einladung und die Klingel an seiner Tür – das ist die Bibel. Wenn wir sie aufschlagen und sie mit der Bitte zu Gott um seine Hilfe zum Verständnis lesen, dann tut ER die Tür auf.
Der Apostel Johannes schreibt am Anfang seines Evangeliums, dass am Anfang der Schöpfung „das Wort“ war – und das Wort war Gott – und das Wort wurde Mensch. Das ist Jesus, der Sohn Gottes, durch den Gott die Welten gemacht hat. So schließt sich der Kreis – und das Wort und der Sohn Gottes sind identisch, um uns mit Gott zu versöhnen und bekannt zu machen. Ja, nicht nur das, sondern uns zu seinen Hausgenossen, zu seinen Freunden und zu seinen Kindern zu machen, die von seinem Geist neu geboren, zu neuen Menschen geworden sind.

Das Vertrauen auf sein Wort, dass ER die Welt und alles, was sie erfüllt, geschaffen hat, dieses Vertrauen ist das Heilmittel gegen die oben beschriebene Stumpfheit des Bewusstseins. Wenn ich sehe und doch nicht richtig begreifen kann, dann hilft mir das Vertrauen auf die Wahrheit seines Wortes, wenn Gott sagt, dass ER es ist, der dies alles geschaffen hat. Die Vernunft rät dem Willen, dem Vertrauenswürdigen zu glauben – und so gewinnst du die Klarheit einer Gott gefälligen Weltanschauung.

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