Wegschauen auf Jesus
In den Evangelien wird berichtet, wie Jesus in die Synagoge der Juden geht, dort einen Mann mit einer verkrüppelten Hand sieht und dass er belauert wird, ob er am Sabbat heilen würde.
Jesus ruft den Mann in die Mitte und fragt die Besucher, ob es erlaubt sei, am Sabbat Gutes zu tun oder Leben zu retten. Als sie schweigen, blickt er sie reihum mit Zorn und Mitleid wegen der Verstockung ihrer Herzen an – und spricht zu dem Menschen in der Mitte: „Streck deine Hand aus!“ Der tat es und sie wurde wieder hergestellt, gesund wie die andere.
Die Priester aber gingen hinaus und beratschlagten, wie sie ihn umbringen könnten.
Bevor Jesus eingriff, konnte niemand dem Krüppel helfen. Offensichtlich war das den Priestern auch egal. Die Einhaltung von Vorschriften zu überwachen, lag ihnen mehr. Das schafft Macht, erfordert keine Liebe und macht nicht viel Mühe. Allerdings baut diese Gesinnung auch nicht auf, sondern konserviert lediglich das Vorhandene – auch die Not.
Wer sein eigenmächtiges Leben behalten will, der wird es verlieren – sagt Jesus. Wenn wir es jedoch an IHN verlieren, indem wir umkehren von eigenen Wegen und Jesus anschauen, wie ER es machen würde, dann erhalten wir Hilfe und werden zum Segen für andere.
Jesus tat nur, was sein Vater, Gott, ihm zeigte. Seine Liebe zu Gott war ungebrochen – so auch sein Blick auf IHN. Würden die Pharisäer nicht nur auf Vorschriften gesehen haben, die ihnen Macht übers Volk verliehen, sondern hätten ihr Herz empfänglich für Gottes Willen gemacht, dann hätten sie Freude empfunden und nicht Mordpläne geschmiedet.
Dies gilt auch für Streit und Spaltung unter Christen. Die Früchte entsprechen immer der Blickrichtung. Die Blickrichtung aber offenbart die Gesinnung des Herzens.
So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld … (Kolosser 3,12)