Immer dasselbe – Liebe
Ein unerschöpfliches Thema. In meiner Stillen Zeit heute las ich in Markus 12, dass ich den Herrn, meinen Gott, lieben soll aus ganzem Herzen, aus meiner ganzen Seele und aus meinem ganzen Denken und aus meiner ganzen Stärke. Und ein zweites Gebot ist ihm gleich:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Nun – in diesem Moment am Morgen konnte ich weder das eine noch das andere. Ich war gefühllos, denn ich bin ein MorgenMuffel. Also richtete ich nach bewährtem Muster meinen inneren Blick auf meinen Gott, den Vater meines Herrn Jesus Christus.
Zuerst erinnerte ich mich, dass mein Verhältnis zu Gott keine Sache des Gefühls, sondern des Glaubens – des Vertrauens – ist. So rief ich in meinem Geist die Tatsache auf, dass mir Gott das Größte ist. Wenn ich überhaupt jemanden liebe, dann IHN – weil er absolut gut ist – nein, weil ER selbst in mir bewirkte, dass ich ihn lieben kann. Von Kind an war er mir ja fremd. Wie könnte ich einen Unbekannten lieben? Durch das Lesen seiner Liebesbriefe an alle Menschen, die Bibel, lernte ich ihn kennen, wobei er mir seinen Geist zum Verständnis seiner Worte schenkte.
So war ich schon wieder fit im Wissen darum, dass ich ihn nicht aus eigener Kraft lieben muss, weil dieses Gebot, du sollst … erstens bereits eine Liebeserklärung Gottes ist – er will von uns geliebt werden – und zweitens die göttliche Liebe – und nicht etwa Sympathie – gemeint ist, wenn die Schrift hier von Liebe spricht. Die Bibel sagt, dass Gott seine Liebe ins Herz derer ausgegossen hat, die zu ihm gehören. Das ist zuerst Balsam für uns selbst. Wir sind geliebt ohne Verdienst. Dann hilft uns seine Liebe, ihn wiederzulieben, was uns von Natur nicht möglich ist. Und als drittes ist Gottes Liebe in uns die Kraft, unseren Nächsten zu lieben, unabhängig von seinem Verhalten.
Nun war ich bereit für den zweiten Satz von der Liebe zum Nächsten:
Ich soll also meinen Nachbarn lieben, der mich und andere nun schon etliche Male bei verschiedenen Behörden angezeigt hat wegen Missetaten, die es nicht gab und auch sonst ein ziemlich abstoßendes Wesen an den Tag legt.
Ich soll also auch den lieben, nach dessen Wohl ich fragte und dafür übel beschimpft wurde, weil der gerade einen Blitzableiter brauchte.
Und ich soll den lieben, der nach tausend Stunden Mühe um sein Wohlbefinden niemals „danke“ sagte, dafür aber ein „Verpiss dich“, als er sich ärgerte. Der nach einem Jahr Sendepause und einen Tag vor seinem Tod Hilfe an der bewährten Quelle suchte, aber nicht in ausreichendem Maß fand, weil gerade andere dort zu Besuch waren.
Als ich die Stelle von der Nächstenliebe im Alten Testament aufschlug, las ich:
3.Mose 19,18
Du sollst nicht Rache üben, noch Groll hegen …, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR.
Der Volksmund sagt: „Wie der Herr, so das Gescherr“. Das heißt, ein treuer Knecht oder ein guter Angestellter hat die Gesinnung seines Herrn oder seines Unternehmens verinnerlicht.
Zu den Pharisäern im alten Israel sagte Jesus, ihr seid Kinder des Teufels und was ihm entspricht, nämlich zu hassen, das wollt ihr tun. Wenn also Gott, der die Liebe ist, mein Herr ist, dann wird seine Gesinnung auch in mir herrschen.
Wenn ich sehe, wie geduldig Gott mit mir selbst war in der Zeit des Ungehorsams, weil er wusste, wie gut es am Ende ausgehen würde, soviel Geduld hat er mit jedem Menschen, der lebt. Das ist für mich ein Beweis, dass dieser Mensch von Gott geliebt ist und noch Gnadenzeit hat zur Umkehr zu seinem Schöpfer und Herrn. Ein warmes Gefühl der Zufriedenheit gibt es dem Herzen, wenn ich mit meinem Nächsten so umgegangen bin, wie es Gott entspricht. Gottes Liebe ist ewig. Sie hört niemals auf. Doch seine Gnade kann er einmal entziehen und seine Geduld hat ein Ende. Gott trauert um die Toten, die ihn nicht wollten, doch die ihn wiederlieben, die sind ihm umso kostbarer.
Einfach nur DANKE!