18 August 2010 ~ 1 Comment

BilderSprache der Bibel

„Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoss sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet.“ (Daniel 7, 9 -10)

„Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“ (Daniel 7, 13 – 14)

Jesus und die Bibel allgemein spricht öfter in drastischen Bildern und Vergleichen, um das Gesagte zu verdeutlichen.   So wird in Offenbarung 1, 14 -15 Jesus so dargestellt: „Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie Wolle, wie der Schnee, seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht und seine Stimme wie großes Wasserrauschen“

Wir erinnern uns auch an die Stelle, wo wir aufgefordert werden, ein Auge auszureißen bzw. eine Hand abzuhacken, wenn sie uns zur Sünde verführen.  Wenn man das Wort Gottes einerseits mit Vernunft und andererseits mit Fantasie liest, dann merkt man, dass diese starken Bilder uns das Gesagte deutlich machen sollen. Denn die Vernunft sagt mir, dass ich auch mit nur einem Auge noch sehen und mit nur einer Hand noch falsche Sachen anpacken kann. Doch für mein Fehlverhalten ein Auge oder eine Hand einzubüßen, wäre ein guter Grund, das Laster zu hassen und zu lassen.

So ist auch die Erscheinung von Jesus mit glühenden Füßen und einem Blick wie Feuer ein Bild, das uns sagt, dass wir einen Gott haben, der zu fürchten ist. Er ist kein Kumpel. Und doch ist er die Liebe.

Dass Gott ewig ist – ohne Anfang und ohne Ende – das wird ausgedrückt mit dem Bild des hochbetagten, uralten Mannes.

Dramatische Dichtkunst ist es – Wahrheit in Bildern – wenn von Gott, der unsere Zuflucht ist, so gesprochen wird, wie in 5. Mose 33, 26 -27:

„Es ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns, der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen..“  (Das Volk Israel wird hier mit dem Kosenamen „Jeschurun“ genannt.)

Das Bild vom „Menschensohn“ hat Jesus selbst vom Propheten Daniel übernommen. Denn in Daniel 7 ist von Jesus die Rede. Dass er mit den Wolken kommt, das sagen auch die Engel nach seiner Himmelfahrt und dass er über alle Völker herrschen wird, das lesen wir neben vielen anderen Stellen in Psalm 2, 6 – 7:

„Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion. Kundtun will ich den Ratschluß des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Bitte, so will ich dir Völker zum Erbe geben und die Enden der Welt zum Eigentum.“

Am Beginn des Christseins und des Bibellesens verwirren die vielen neuen Bilder. Die Geschichte Gottes mit den Menschen ist sehr komplex. Deswegen brauchen wir die Hilfe des Geistes Gottes, um sein Wort zu verstehen und wir dürfen Gott um das nötige Verständnis bitten.  Mit der Zeit – durch immerwährendes Lesen in der Bibel – werden  die Bilder und Zusammenhänge ganz vertraut – so wie einem Liebhaber klassischer Musik die Kompositionen der großen Meister.

Nach seiner Kreuzigung und Auferstehung sagte Jesus den Jüngern: „Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden“ (Lukas 24,44-45).

One Response to “BilderSprache der Bibel”

  1. Joachim sagt:

    Sehr schön. Danke!


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