Krieg in Afghanistan
Schon die Russen waren in Afghanistan gescheitert. Die Amerikaner hatten zu dieser Zeit die Taliban unterstützt – so, wie sie es in anderen Weltgegenden auch mit anderen Widerstandsgruppen getan haben, um dem jeweils strategischen Feind zu schaden.
Den Schaden haben sie nun selbst mit dem Terrorschlag und seinen fast 3000 Toten im Zentrum Amerikas und mit dem Krieg gegen die Islamisten in Afghanistan.
By Barton Gellman and Thomas E. Ricks / Washington Post Staff Writers / Wednesday,
April 17, 2002; Page A01
The Bush administration has concluded that Osama bin Laden was present during the battle for Tora Bora late last year and that failure to commit U.S. ground troops to hunt him was its gravest error in the war against al Qaeda, according to civilian and military officials with first-hand knowledge.
Intelligence officials have assembled what they believe to be decisive evidence, from contemporary and subsequent interrogations and intercepted communications, that bin Laden began the battle of Tora Bora inside the cave complex along Afghanistan’s mountainous eastern border. Though there remains a remote chance that he died there, the intelligence community is persuaded that bin Laden slipped away in the first 10 days of December.
Seit Bin Laden unbeschadet aus Tora Bora entkommen war, hätte man sich den Krieg in diesem Land ersparen können, denn von Pakistan aus werden die Taliban und Al Kaida durch den dortigen Geheimdienst auch heute noch voll unterstützt – obwohl sie politisch korrekte, also heuchlerische – Verbündete Amerikas sind. Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen – zumal er im Land wie ein Buschkrieg geführt wird, gegen den reguläre Truppen machtlos sind. Alle Milliarden und alle Soldaten, die dort verheizt werden, sind sinnlos. Die Tatsachen liegen offen, doch die Machthaber sind wie gelähmt und erscheinen hilflos.
War es Rache, war es der Druck der Öffentlichkeit oder sogar die Aussicht auf Gewinn durch Bodenschätze im fremden Land, dass Bush diesen Krieg begann? Die Nato zwingt ihre Verbündeten in solchen Fällen zum Beistand. Der bröckelt nun immer mehr ab – hin zur Vernunft. Doch der Schaden ist nicht wieder gut zu machen. Nach Beendigung des Krieges werden abertausende von muslimischen Flüchtlingen nach Europa und Amerika strömen – wie nach dem Ende der Kolonialzeit. Aus Heimweh und abgelehnt im Ausland werden sie sich – wie die Asylanten und ehemaligen Gastarbeiter – zur Stärkung ihrer Identifikation dem Islam mit größerer Inbrunst hingeben als zu Hause – mit allen Folgen der Extreme dieser Religion. Das wird der Preis sein, den der Westen für seine Fehlentscheidung zu zahlen hat. Dazu hat der islamistische Terror überall zugenommen. Und so wird es bleiben, bis dieses Zeitalter zu Ende geht.
Niemand außer Gott kann eine Bevölkerung, die von Stammeshierarchien geprägt und regiert werden, dazu bewegen, ein fremdes System wie die Demokratie anzunehmen.
Wie der Wolf nicht zum Schaf wird, wenn ihm ein Mäntelchen aus Schaffell umgehängt wird, so kann auch ein Volk mit Stammesführern und regierenden FamilienCliquen und der damit verbundenen Korruption nicht von heute auf morgen auf die in Jahrhunderten unter christlichem Einfluss und durch die Wirkung der Aufklärung gewachsenen Strukturen der Demokratie umschalten.
Seltsam nur, dass all die Superklugen und Superstarken, die die Welt regieren, nicht das Wissen der hinter uns liegenden Geschichte und ihren Verstand zum Regieren benutzen, sondern ihre Gefühle und Begierden und Ängste. Offensichtlich ist dies ein Ergebnis der GottEntfemdung, denn die Bibel sagt: Der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor Gott, und den Heiligen Israels zu erkennen, das ist Verstand. (Sprüche 9, 10)
Denn obwohl sie Gott hätten erkennen können, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Als sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden. (Römer 1, 21-22)