In „Zungen“ reden
Frage
Ich bin der Meinung, dass das Zungengebet vom Teufel nicht verstanden weden kann. Ist das so richtig? und wenn ja, wo steht das in der Bibel. Danke schon mal im Vorraus.
Antwort
Im Grunde ist es egal, was der Teufel von unseren Worten versteht – wir haben es ja mit Jesus zu tun – und er ist Gott – und niemand kann uns aus seiner Hand reißen und niemand und nichts kann uns schaden. (Lukas 10,19) (Joh.10,28-29)
Alles, was wir v o n N a t u r her in sind – die Gefühle und Gedanken, unser Verstand und den Körper, das kann Satan angreifen, wenn Gott es ihm erlaubt – oder wir.
Alles jedoch, w a s i n u n s v o n G o t t s t a m m t , darüber hat der Teufel keine Gewalt. Im ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums heißt es, „So viele Jesus im Glauben aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu sein: sie sind von Gott geboren.“ Weil Satan lediglich ein Geschöpf Gottes ist, hat er keine Macht über das neue Leben in uns, das von Gott ist – und alles, was aus diesem neuen Leben stammt. So kann der Teufel auch mit der Liebe nichts anfangen; er versteht sie nicht, weil sein Element der Hass ist.
Wenn du das 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes aufmerksam liest und versuchst, einmal ganz neu zu hören, was Gott durch Paulus sagt, dann wirst du erkennen, dass das Reden in fremden Sprachen lediglich ein Gerichtszeichen für die ungläubigen Juden damals war – nicht jedoch eine Gabe für die gläubigen Christen. Weil schöne Gefühle mit dem Zungenreden verbunden waren, erbaute es den einzelnen Christen. Der Zweck aller Gaben, die Gott seiner Gemeinde gegeben hat, ist jedoch, dass die ganze Gemeinde erbaut wird – nicht einzelne Christen. Paulus macht deutlich, dass dieser Zweck mit dem Zungenreden nicht erreicht wird.
1.Kor. 14,21-22: Im Gesetz steht geschrieben: »Ich will mit fremden Sprachen und mit fremden Lippen zu diesem Volk reden, aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr«. – Darum dienen die Sprachen als ein Zeichen, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber ist für die Gläubigen.
Wie wir im Neuen Testament der Bibel sehen können, wird nur in der allerersten Zeit der Verkündigung des Evangeliums vom Sprachenreden berichtet. Und zwar handelte es sich dabei um echte, lebende Fremdsprachen der Völker, die sich zu Pfingsten in Jerusalem versammelt hatten. Später, als die Juden schließlich akzeptiert hatten, dass die Erlösung und die Versöhnung mit Gott durch den jüdischen Messias auch den nichtjüdischen Völkern gilt, hörte das Sprachenreden auf. Es hatte seinen Zweck erfüllt.
Danach ist durch alle Jahrhunderte nichts vom Sprachenreden zu hören. Erst um das Jahr 1907 kam durch Frauen aus Norwegen eine neue Form des ekstatischen Redens nach KontinentalEuropa, das Zungenreden genannt wird. Dieses Reden ist jedoch ein Stammeln ohne die Struktur, die allen echten Fremdsprachen eigen ist. Das neue „Zungenreden“ gleicht dem ekstatischen Sprechen, das auch in spiritistischen Sitzungen vorkommt und bei Naturvölkern, die es im Rahmen ihrer zauberischen Praktiken anwenden. Es hat jedoch nichts mit dem Sprachenreden echter Fremdsprachen in der Anfangszeit des Evangeliums zu tun, die Gott gab, ohne dass sie gelernt worden waren.
Gott ist souverän. Er kann auch heute in besonderen Situationen seinen Leuten die Fähigkeit verleihen, eine Sprache zu reden und zu verstehen, die sie nicht gelernt haben. Dies jedoch wäre wieder das echte Sprachenreden in logisch strukturierten Formen, das nichts zu tun hat mit dem fantastischen Geplapper des heutigen „Zungenredens“, das nicht vom Geist Gottes stammt.