Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen
Seit kurzem bin ich in einer interessanten Internet-Community. Ein Kommentar von dort und meine Antwort:
Es ist zwar ungewöhnlich – aber deine kurze Bemerkung: „Du wirst nicht lustiger, egal unter welchem hubbendummel du auftrittst“ –
– hat mich noch eine Weile beschäftigt. Vielleicht irre ich mich, aber ich meine, eine Spur von Angst herausgehört zu haben. Heute morgen dachte ich, wie lange ich wohl noch in meinem Haus sein werde. Alles ist so schön und altgewohnt – und eine kleine Andeutung von Angst machte sich bemerkbar. Da musste ich wieder an dein Wort denken.
Jetzt stehen wir noch mitten im Leben, können viele Dinge tun, die wir lieben – doch am Ende alles Schönen steht doch unweigerlich unser Tod. Es ist also kein Schwarzsehen, wenn öfter ein unschönes Ende angedeutet wird. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir weise werden“, sagt Mose im einzigen Psalm, der von ihm stammt.
Es ist also schon Weisheit, wenn wir uns darauf einrichten, wie alles enden wird. Es ist wie mit einem kleinen Sämling der Eiche. Am Anfang ist sie winzig und kann leicht gefressen oder zertreten werden. Dann ist sie größer als wir – und nach fünfzig Jahren musst du schon den Kopf in den Nacken legen, um ihre Krone zu sehen. Nach 500 Jahren steht sie noch immer am selben Platz und wird bewundert, weil sie ein Symbol für Dauerhaftigkeit und Stärke ist. Und wie geht es weiter? Kein Baum wächst in den Himmel, sondern einzelne Zweige werden dürr, dann bricht bei einem Sturm ein starker Ast ab – bis der Baum am Ende ganz morsch wird und zusammenbricht (schön wär’s, wenn es unseren Bäumen so erginge und sie nicht in jungen Jahren schon gefällt würden.) Aus der Bibel wissen wir, dass auch die ganze Schöpfung, die wir für ewig ansehen, am Ende aufgelöst werden wird – doch – Gott wird etwas Neues, etwas Ewiges schaffen. Und er will die Menschen mit hineinnehmen, die ihn geliebt haben. (Joh.3,16 und Joh.17,24)