„Gott ist Liebe“ – und der Zorn Gottes
– wie passt das zusammen? Sehr gut – wie wir gleich sehen werde. Oder an einem Bild gezeigt: Stell dir einen Vater, eine Mutter vor, deren Kind misshandelt wird. Wie eine Furie stürzen sich beide auf den Übeltäter und sind gar nicht lieb zu ihm.
So ist es auch bei Gott. Der Fehler ist nur, dass dies in den Großkirchen nicht so gepredigt wird. Dort höre ich meist nur noch, dass Gott alle Menschen liebt – und wir sollen auch lieb zueinander sein. Nein, nein, so ist das nicht. Das wäre ungerecht, unnatürlich und böse.
Mose sagt in Psalm 90,11: „Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns, deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht?“
Und König David betet zu Gott in Psalm 110, 5-6: „Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns. Er wird Gericht halten unter den Heiden, es wird viele Leichen geben …“
Wie aus den späteren Worten Jesu hervorgeht, ist dieser „Herr“ zur Rechten Gottes der Messias – Jesus selbst – , den König David seinen HERRN nannte. Er ist auch mein Herr.
Wenn ich einen Menschen richtig verstehen will, wo es um ernste Fragen geht, dann muss ich mich auf ihn einstellen, ihm genau zuhören und mich in seine Lage versetzen. Ich muss Abstand nehmen von meinen eigenen Vorstellungen.
Gott liebt die Menschen genau so wie ein guter Vater oder eine gute Mutter. Wie wir oben gesehen haben, wirken sie gar nicht liebevoll, wenn sie Unheil von ihrem Kind abwenden. Und doch geschieht ihr Handeln aus Liebe und der Unhold wird in Notwehr „erschlagen“.
Oft scheinen Leute, die jemanden beschuldigen, Recht zu haben – weil sie nur den Unhold in seinem Blut beschreiben, nicht jedoch, wie es dazu kam. So ist es in Konflikten, wenn man sie einseitig schildert und so ergeht es Gott, wenn ihn jemand hasst. Das heißt – hier gilt: nur mit den Augen der Liebe sieht man richtig, (die beide Parteien im Blick hat).
Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom: „Gottes Zorn wird vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen offenbart, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten …“
Wenn es keine Bosheit auf der Erde gäbe, müsste Gott, der die Liebe ist, auch nicht zornig werden über uns. So aber gab es bereits 1000 Jahre nach Erschaffung der Welt ein Zorngericht Gottes mit der Sintflut, die alle Bosheit, das heißt, alle Menschen – bis auf acht – von der Erde wegwischte. Was Gottes Zorn mit seiner Liebe zu tun hat, das geht aus den folgenden Zitaten aus dem Wort Gottes hervor:
Sacharia 8,17 „… keiner sinne Böses in seinem Herzen gegen seinen Bruder; liebt auch nicht falschen Eid! Denn dies alles hasse ich, spricht der HERR.“
1.Johannes 3,15
„Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.“
Und deswegen kann jeder, der nicht an seiner Bosheit kleben bleibt, diesem Gott, der zum Schutz seiner Geliebten zornig wird – und Leichen produziert – in tiefer Verehrung die Füße küssen, wie es im Psalm Ps 2,12 ausgedrückt wird:
„Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird und ihr nicht umkommt auf dem Weg;
denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! Wohl allen, die sich bergen bei ihm!„