19 September 2012 ~ 0 Comments

Luthers Verdienst und Tragik

Im europäischen Mittelalter bereitete sich Gott bis zum Jahr 1517 im Kloster zu Wittenberg ein Werkzeug zu, das im sittlichen Chaos der Kirche und in der Finsternis einer Welt ohne Christus – das helle Licht des Evangeliums von unserer Errettung allein aus Glauben – wieder auf den Leuchter stellte.

So felsenfest Luther auf seiner richtigen Erkenntnis der Gerechtigkeit des Menschen vor Gott – allein durch Glauben – besteht und so unbestechlich er jedes Ansinnen ablehnt, sich menschlicher Macht zu bedienen, so starrsinnig beharrt er auf seinem verkehrten Verständnis von Taufe und Abendmahl.

Bei der Kindertaufe weicht er plötzlich ab von der Herrschaft Gottes in den geistlichen Dingen, indem er lehrt, dass einer für den anderen – stellvertretend – glauben kann und dass die Gnade Gottes so in das Kind „eingegossen“ wird.
In der Disputation mit Zwingli erregen sich die Kontrahenten in ungeistlicher Weise, so dass sie zerstritten auseinander gehen.

Diese Entwicklung zum Bösen wäre vermeidbar gewesen, wenn sie so demütig gewesen wären, auf „die leise Stimme“ zu lauschen, mit der Gott seine Kinder durch den Heiligen Geist in alle Wahrheit leiten will. So aber redeten sie sich in Zorn, anstatt die von Luther geforderten Beweise zu finden, dass die Worte Jesu: „Das ist mein Leib …“ nicht körperlich wörtlich, sondern geistlich symbolisch gemeint sind, wie Zwingli glaubte.

Die von Zwingli gebrachten Argumente, dass Jesus körperlich nicht gleichzeitig im Brot und zur Rechten Gottes sein kann und dass Jesus gesagt hatte: „Das Fleisch ist nichts nütze – die Worte, die ich rede, sind Geist und sind Leben“, drangen bei Luther nicht durch.
Ob es Luther hätte überzeugen können, wenn er bedacht hätte, dass Jesus bei diesen Einsetzungsworten leibhaftig auf seinem Polster lag (nach römischer Sitte lag man zu Tisch), so dass das Brot beim ersten Abendmahl natürlich Brot war – und nicht Fleisch von Christus – und dass Jesus sagte bei Markus 14, 25 : „Ich werde nicht mehr vom Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes“ – bevor er den PassahKelch nahm und sprach: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“

Dass es hier nicht um Trinken von Menschenblut ging, sagt schon das strenge Verbot für Juden und Christen, überhaupt Blut zu trinken, weil es rituell heilig war und „ohne Blutvergießen keine Vergebung geschah“ – wie in Hebräer 9, 22 steht.
Es geht also ums Blut v e r g i e ß e n und nicht ums Trinken, denn das Blut der Versöhnungsopfer wurde an den Altar gegossen – aber nie getrunken, wie bei den dämonengläubigen Heidenvölkern, die Gott wegen dieser Gräuel ausrottete.

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