„Gebot des Herrn“ – Du sollst, du musst, Gott hat befohlen ???
Ja, es würde so gelten, wenn wir wie die alten Israeliten wären und nicht Kinder Gottes, die durch den Heiligen Geist wiedergeboren sind, der Jesus in uns ist.
Nun aber, als Kind Gottes, befiehlt mir kein Mensch etwas von Gott, sondern Gottes Geist leitet mich in alle Wahrheit – in Übereinstimmung mit seinem geschriebenen Wort.
„… berücksichtigt, dass einem Gerechten kein Gesetz auferlegt ist, sondern Gesetzlosen und Widerspenstigen, … Unheiligen und Gemeinen … und was sonst der gesunden Lehre widerspricht …“ 1.Timotheus 1, 9-10
„Wenn ihr vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.“ Galater 5,18
„Alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ Römer 8,14
Vor 500 Jahren hat uns Martin Luther aus den Schutt- und Schrotthaufen kirchlicher Irrlehren befreit und uns zurück geführt zum „allein das Wort Gottes“, denn Gott hatte ihn zum Propheten für Deutschland berufen und seine Wiederentdeckung der Versöhnung mit Gott – allein aus Gnade, allein aus Glauben – hatte die ganze Welt erreicht und das Evangelium der Bibel wieder ans Licht gebracht.
Deswegen müssen wir nicht jammern und uns wegen Irrlehren ängstigen. Wir müssen nur „allein das Wort Gottes“ gelten lassen, indem wir es regelmäßig, viel und eifrig studieren nach dem Leitsatz:
„Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!“ Josua 1,8
„Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.“ Apostelgeschichte 17,11
Wenn wir das tun, dann sind wir auch gewappnet gegenüber der Gefahr aus den eigenen Reihen, die da heißt:
„Aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft“ (von Jesus weg – zum Gesetz, zum Untergang.) Apostelgeschichte 20,30
„Es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht.“ Apostelgeschichte 25,28-29
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein (oder Halten des Sonntags oder des Abendmahls), sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Galater 5,1+6
„Das Gesetz („Gott hat befohlen“) aber ist nicht aus Glauben …“ Galater 3,12
Erstes Beispiel für falsche Lehre:
WAS DAS ABENDMAHL IST – UND WAS NICHT ?
1.Korinther 11 ab Vers 17 bis Ende:
Das Mahl des Herrn soll würdig gefeiert werden (was heißt „würdig“?)
Lk 22,19-20; 1Kor 10,16-17; 1Sam 2,12-17
„Das aber kann ich, da ich am Anordnen bin, nicht loben, dass eure Zusammenkünfte nicht besser, sondern schlechter werden. Denn erstens höre ich, dass Spaltungen unter euch sind, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, und zum Teil glaube ich es; denn es müssen ja auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten offenbar werden unter euch!
Wenn ihr nun am selben Ort zusammenkommt, so geschieht das doch nicht, um das Mahl des Herrn zu essen; denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, so dass der eine hungrig, der andere betrunken ist.
Habt ihr denn keine Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch etwa loben? Dafür lobe ich [euch] nicht!
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, nämlich dass der Herr Jesus in der Nacht, als er verraten wurde, Brot nahm, und dankte, es brach und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn so oft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (Nach Römer 6,6 und Kolosser 3,3 heißt das: SEIN Tod ist unser Tod, denn „wir sind mit ihm gestorben“.)
Wer also unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. (Beachte Verse 20-22).
Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; (also nicht rücksichtslos und leichtfertig saufen und fressen !!!) denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Deshalb sind unter euch viele Schwache und Kranke, und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen. Denn wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht gerichtet werden; wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht samt der Welt verurteilt werden.
Darum, meine Brüder, wenn ihr zum Essen zusammenkommt, so wartet aufeinander! Wenn aber jemand hungrig ist, so esse er daheim, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das Übrige will ich anordnen, sobald ich komme.
Das heißt, dieser Text redet von Unordnung und liebloser Rücksichtslosigkeit beim Besaufen und Vollfressen, während andere hungrig sind. So ist das Mahl des Herrn nicht.
Es ist auch kein mystisches „Heiligtum“, wie die deutschrussische Tradition es sieht und auch kein Gesetz, denn Jesus hat uns vom Gesetz frei gemacht, weil das Gesetz in das Herz derer gelegt wurde, die dem Evangelium glauben.
Was nicht aus dem Glauben kommt, sondern dem Gehorsam gegenüber Menschen entspricht, die Dinge lehren, die dem Wort Gottes entgegenstehen – das ist Sünde.
Deswegen darf man Jesu Gedächtnismahl nicht befehlen – auch nicht mit Hinweis auf das Passah der Juden. Sie waren unter Gesetz, wir jedoch handeln freiwillig und aus Liebe.
Sinn und Zweck des Abendmahls ist auch nicht die Vergebung der Sünden. Die Vergebung unserer Schuld ist die Voraussetzung für die Teilnahme am Abendmahl. Wenn wir erst kurz vor Austeilung des Abendmahls prüfen, ob wir Frieden mit allen haben oder Sünden bereinigen müssen, dann sind wir seltsame Heilige – aber keine echten Jünger Jesu. Jünger leben im Licht und haben immer Vergebung:
„Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht leben, wie ER im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ 1.Johannes 1, 6-7
Zweites Beispiel für falsche Lehre:
SONNTAGSHEILIGUNG
„Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.“ 1.Mose 2,3
Dieses Wort ist der einzige legitime, schriftgemäße Grund – freiwillig – den siebenten Tag zur Ehre Gottes und als Ruhetag von den eigenen Geschäften zu heiligen. Gepredigter Zwang mag zwar gut gemeint sein, stimmt jedoch nicht mit der Freiheit des Evangeliums überein, das Paulus verkündet hat. Ja, wer das Evangelium eigenmächtig auslegt, ist von Paulus sogar unter einen Fluch gestellt worden:
„Selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!“ Galater.1,8
„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss.“ Römer 14,5
„So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus.“ Kolosser 2,16-17
Schon lange vor Erteilung des Gesetzes an das Volk Israel hat Gott – sozusagen für alle Welt – die Vollendung der Schöpfung mit einem Ruhetag gefeiert, wie in 1. Mose 2, 3 zu lesen ist :
„Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte“.
Deswegen ist es wohltuend für Körper, Seele und Geist den siebenten Tag zu einem Höhepunkt im Ablauf der Woche zu machen und die eigenen Arbeiten ruhen zu lassen und diesen Tag fröhlich und freiwillig, ohne Zwang, Gott zu widmen – sei es nun der Sabbat oder der Sonntag; es ist jeweils der siebente Tag nach 6 Werktagen.
Benedikt Peters schreibt: … damit wird deutlich, dass das Sabbatgebot – im Gegensatz zu den übrigen Geboten – zeichenhaften Charakter hat. So sagt Gott in 2.Mo.31,17: „Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewiglich.“ Dasselbe wird in Hesekiel 20,12 bestätigt: „Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, damit sie zum Denk-Zeichen wären zwischen mir und ihnen, damit sie wissen möchten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.“ Der jüdische Sabbat weist also zeichenhaft – wie z.B. die verschiedenen „Feste des Herrn“ und die zahlreichen Opfer – auf eine spätere Erfüllung hin. So ruft Jesus den Juden seiner Zeit auf Hebräisch zu (Matth.11,28): „Kommt her zu mir alle … ich will euch „Schabbath“ geben …“. Da Jesus nicht gekommen ist, um das Gesetz Gottes aufzulösen – sondern um es zu erfüllen, hat er durch sein Erlösungswerk auch die Grundlage für den wahren Sabbat gelegt, die Ruhe des Glaubenden in Gott.
Kurz und so treffend, dass tut einfach richtig gut, so was zu lesen.
Danke!