Geborgenheit anstatt Zerstreuung
Zahlreich sind die Menschen, die sich auf den Straßen tummeln und mit dem Händi am Ohr telefonieren (oder so tun als ob).
Wenn ein Autofahrer nach links von der Straße abbiegt ohne zu blinken, dann schau nur einmal in den Wagen hinein: der Fahrer kann nicht auch noch seinen Wechsel der Fahrtrichtung anzeigen – schließlich hat er nur zwei Hände: seine Linke hält das Steuer und mit der Rechten hat er das Händi am Ohr.
Und wenn es nicht das Händi ist, mit dem er sich unterhält, dann müssen die Stöpsel im Ohr die Aufgabe übernehmen, die Stille zu vermeiden. Schließlich wäre es die schlimmste denkbare Situation, sich den eigenen Gedanken auszusetzen, den verzweifelten Schreien des unerhörten Gewissens, den eigenen, ursprünglichen Gefühlen, den tausend Ängsten vor dem, was kommt.
Für mich heißt es nicht, „was“ kommt, sondern „wer“ kommt.
Ich muss mich nicht fürchten – weder vor der Stille noch vor Unglück, denn nicht erfundenen „Göttern“ gebe ich mich hin.
Mein Geschick liegt in der Hand dessen, der Himmel und Erde geschaffen hat, ohne den nicht ein Spatz zur Erde fällt und der nicht flunkert, wenn er seinen Anbetern zusagt, dass ER seinen Engelhelden Befehl gab, uns auf den Händen zu tragen:
„… Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Auf den Händen tragen sie dich, damit du deinen Fuß nicht an einem Stein stößt.“
(Psalm 91)