Kampf um Wahrheit
David A. Noebel – Kampf um Wahrheit
Resch, ISBN 978-3-935197-41-0
Eine BuchRezension
Die bedeutendsten Weltanschauungen im Vergleich:
Humanismus, Marxismus, Esoterik, Postmoderne, Islam, Christentum.
In unserer Gesellschaft wogt ein Kampf um die Wahrheit. Abendländische Werte werden angegriffen und relativiert. In der Folge werden sie in der Rechtsprechung und Gesetzgebung, in der Pädagogik und im menschlichen Miteinander verdrängt.
Die Botschaften, die heute in den Medien, in den Schulen und Universitäten vermittelt werden, sind allerdings nicht neutral, obwohl sie sich so ausgeben.
Sie sind – oft unbemerkt – antichristlich.
Gibt es überhaupt eine neutrale Weltanschauung, die somit die Wahrheit beanspruchen kann, oder gibt es unterschiedliche Wahrheiten?
Welche Weltanschauung hat sich bewährt, wenn sie das praktische Handeln des Menschen bestimmt?
Eine Rezension – von Roman Nies (bei Amazon)
Der Autor ist Theologe und Philosoph und Gründer und Leiter von Summit Springs“, einer christlichen Bildungseinrichtung in den USA. Er ist außerdem Mitglied der American Philosophical Association“ und des Council of National Policy“.
In seinem Buch vergleicht Noebel die Weltanschauungen des Humanismus, Marxismus, Esoterik, Postmoderne und des Islam mit dem Christentum. Dabei erläutert er die Folgen für das Verständnis von Geschichte, Wirtschaft, Psychologie, Politik, Ethik usw.
Seine Ausführungen kann man folgendermaßen zusammenfassen. Am Anfang existierte eines von zwei Dingen: Geist oder Materie. Entweder existierte schon immer ein höchster Geist, der zu einem bestimmten Zeitpunkt die Materie und das Universum schuf, oder die Materie ist ewig und bildete das Universum von allein. Entweder erschuf der Geist die Materie, oder die Materie erschuf den Geist.
Die evolutionistischen Weltanschauungen glauben, dass das Universum einst (leer und) tot war und dennoch (die Materie und) das Leben hervorbrachte, dass die anorganische Materie mithilfe einer ausreichend langen Zeitspanne und des richtigen Rezeptes für die Ursuppe Amöben und Kolibris, Tintenfische und Präriehunde hervorbrachte. Marxisten und säkulare Humanisten glauben, dass die tote, ungeordnete Materie sich schließlich zum Menschen organisierte, einem Wesen, das imstande ist, Fahrräder, Witze und Hamlet zu erfinden.
Die Leichtgläubigkeit des christlichen Glaubens verblasst anscheinend neben der Leichtgläubigkeit, die nötig ist, um zu glauben, all diese Vielfalt und Komplexität sei durch Zufall entstanden.
Dies ist einer der gravierenden Mängel der marxistischen, postmodernen und humanistischen Theorie: sie verlangt vom Menschen zu glauben, dass eine Wirklichkeit, die sich gegenwärtig (nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik) von der Ordnung zur Unordnung bewegt, sich in der Vergangenheit über Jahrmilliarden hinweg in die entgegen gesetzte Richtung bewegt haben soll. Um diesen Widerspruch zu kaschieren, ignorieren sie den teleologischen Charakter des Universums und das Wunder des Menschen. Anhänger säkularer Weltanschauungen möchten den unverkennbar einzigartigen Charakter des Menschen gerne ignorieren, denn ihre Ideologien bieten keine adäquate Erklärung dafür.
Während säkulare Humanisten und Marxisten auf Zufall und Materie als Erklärung für Vögel, die zur astronomischen Navigation imstande sind, und Bienen, die durch Tanz kommunizieren, zurückgreifen müssen, postulieren Christen einen allwissenden Gott, der beschlossen hat, das Universum zu einer Symphonie aus Licht, Leben, Klang und Farbe zu ordnen, in die nur Menschen Unordnung und Dissonanzen bringen können. Möglicherweise auch mit ihren wirklichkeitsfremden Theorien.
Das größte Problem der säkularen Humanisten und Marxisten und Postmodernisten stellt aber die Existenz des Geistes dar. Es gibt metaphysische Wirklichkeiten wie z.B. Altruismus, die durch eine materialistische Philosophie nicht erklärbar sind. Diese kann nur von Instinkten zur Selbsterhaltung und Arterhaltung sprechen.
David Hume, der britische Philosoph, den die säkularen Humanisten als einen der ihren beanspruchen, sagte einmal: Das ganze Konstrukt der Natur verrät einen intelligenten Autor; und kein vernünftiger Forscher kann nach ernsthaftem Nachdenken seinen Glauben im Blick auf die primären Prinzipien des echten Theismus und der rechten Religion auch nur einen Moment außer Acht lassen.“
Sollte Hume sich so sehr geirrt haben?
Die Schlussfolgerungen für die christliche Weltanschauung liegt auf der Hand: die christliche Theologie und Philosophie sind intellektuell vertretbarer als die Versionen der säkularen Weltanschauungen.
Auch wenn man nicht alle Ansichten Noebels teilt und manches vereinfacht dargestellt wird, ist das Buch lesenswert, insbesondere auch für diejenigen, die über bestimmte Dinge wie zum Beispiel die Evolutionstheorie noch nie ernsthaft nachgedacht haben. Dort Autor spricht nämlich in klarer Sprache genau solche Sachverhalte an, die von vielen längst nicht mehr hinterfragt werden, obwohl sie als Fakten dargestellt werden und doch nur Weltanschauungen und Erklärungsversuche sind. Manchmal auch nur Weg-Erklärungsversuche. Dass der Autor dabei von seiner Sichtweise der Dinge ausgeht, ist normal.
Wenn in evolutionistischen Abhandlungen immer von Fakten ausgegangen wird und Formulierungen benutzt werden wie „vor x Millionen Jahren hat sich …entwickelt“,
obwohl außer „BILD“ niemand wirklich dabei war, dann hat ein sich zum Wahrheitsgehalt der Bibel bekennender Christ ebenso gut das Recht zu sagen: so ist es.
Leider leben wir in einer Zeit, in der es mehr und mehr Mode wird, gegenüber Christen, die sich zu einem über die Jahrtausende bewährten Glauben bekennen, intolerant zu sein und ihnen absprechen zu wollen, dass sie von der „Wahrheit“ reden dürfen. Und dies, obwohl man vernünftige Alternativen nicht anbieten kann. Dabei übergeht man die stichhaltigen Argumente der bibeltreuen Zeitgeistgegner allzu oft. Der Autor liefert eine Menge davon.
Der Autor schreibt dabei sachlich, manchmal humorvoll und bleibt stets verständlich. Es wäre zu wünschen, dass er eine breite Leserschaft erreicht, denn es ist nie zu spät, festgefahrene Anschauungen und Meinungen noch einmal zu überdenken.
Nicht zuletzt kann das Buch auch Evolutionsgläubigen und Atheisten, Marxisten und Humanisten dazu dienen, sich ihrer Position zu vergewissern und sich auf die Suche nach guten Gegenargumenten zu begeben.