Politiker und der gewalttätige Islam
Warum Politiker vorgeben, der Islam spiele bei Gewalt keine Rolle
von Daniel Pipes
The Washington Times
9. März 2015
http://de.danielpipes.org/15632/islam-gewalt
Englischer Originaltext:
Why Politicians Pretend Islam Has No Role in Violence
Übersetzung: H. Eiteneier
Prominente Nichtmuslime haben sich dadurch blamiert, dass sie die offensichtliche Verbindung des Islam zum Islamischen Staat (ISIS) und zu islamistischer Gewalt in Paris und Kopenhagen leugnen und sogar behaupten, diese stehe im Widerspruch zum Islam. Was hoffen sie durch diese Unwahrheiten zu erreichen und was bedeutet das?
Zuerst eine Stichprobe zu den Ausflüchten:
Präsident Barack Obama erzählt der Welt, dass ISIS „nicht islamisch ist“, weil sein „Handeln für keinen Glauben repräsentativ ist, am wenigsten den muslimischen Glauben“. Er meint: „Wir befinden uns nicht im Krieg mit dem Islam, sondern mit Leuten, die den Islam pervertiert haben.“ Außenminister John Kerry wiederholt: ISIS besteht aus „kaltblütigen Killern, die sich als religiöse Bewegung tarnen“ und für „eine von Hass erfüllte Ideologie“ werben, „die nichts mit dem Islam zu tun hat“. Seine Sprecherin Jen Psaki geht weiter: Die Terroristen „sind Feinde des Islam“.
Jeh Johnson, US-Heimatschutzminister, stimmt zu: „ISIL ist [nicht] islamisch.“ Am besten gefällt mir Howard Dean, der ehemalige demokratische Senator von Vermont; er sagt von den Charlie Hebdo-Attentätern: „Sie sind in etwa so muslimisch wie ich.“
Europäer reden genauso: David Cameron, der konservative britische Premierminister, porträtiert ISIS als „Extremisten, die den Islam missbrauchen wollen“ und die „den islamischen Glauben pervertieren“. Er nennt den Islam „eine Religion des Friedens“ und tut ISIS-Mitglieder als nicht Muslime, sondern „Monster“ ab. Sein Einwanderungsminister James Brokenshire argumentiert, dass Terrorismus und Extremismus „nichts mit den Islam zu tun haben“.
Bei der Labour Party befindet der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, die ISIS-Ideologie sei „eine auf völliger Perversion des korrekten Glaubens des Islam gegründet“, während ein früherer Innenminister – Jack Straw – „die mittelalterliche Barbarei von ISIS und seinesgleichen“ verurteilt, die er für „in komplettem Gegensatz zum Islam“ befindet.
Auf der anderen Seite des Kanals besteht der französische Präsident François Hollande darauf, dass die Kriminellen von Charlie Hebdo und Hyper Cacher „nichts mit dem muslimischen Glauben zu tun haben“. Sein Premierminister Manuel Valls pflichtet ihm bei: „Der Islam hat mit ISIS nichts zu tun.“
Der niederländische Premierminister Mark Rutte stößt in dasselbe Horn:
„ISIS ist eine Terror-Organisation, die den Islam missbraucht.“ Daniel Cohn-Bendit, ein linker deutscher Politiker, nennt die Mörder von Paris Faschisten, nicht Muslime. Aus Japan stimmt Premierminister Shinzo Abe zu: „Extremismus und Islam sind zwei völlig verschiedene Dinge.“
Das ist keine neue Ansicht: Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George w. Bush z.B. trugen ebenfalls ihren Einblick in das bei, was der Islam nicht ist, wenn auch nicht so ausdrücklich.
Diese Äußerungen, die direkt aus dem islamistischen Theatermanuskript kommen, kann man so zusammenfassen: Der Islam ist bloß eine Religion des Friedens, also haben Gewalt und Barbarei kategorisch nicht mit ihm zu tun; tatsächlich „tarnen“ sie sich mit und „pervertieren“ sie den Islam. Folglich ist mehr Islam nötig, um diese „monströsen“ und „barbarischen“ Probleme zu lösen.
Jedoch missachtet diese Interpretation natürlich die heiligen Schriften des Islam und die Geschichte der Muslime, durchdrungen von der Annahme, Nichtmuslimen überlegen zu sein und von der „gerechten“ Gewalt des Jihad. Ironischerweise bedeutet, den islamischen Impuls zu ignorieren, dass man auf das beste Mittel zum Sieg über den Jihadismus verzichtet: Denn wenn das Problem nicht das Ergebnis einer Interpretation des Islam ist, sondern von willkürlich bösartigen und irrationalen Trieben, wie kann man dann überhaupt dagegen vorgehen? Nur, wenn man das als das Erbe des islamischen Imperialismus eingesteht, eröffnen sich Möglichkeiten für die Neuinterpretation der heiligen Schriften des Glaubens auf moderne, moderate und gutnachbarliche Weisen.
Warum geben dann mächtige Politiker ignorante und kontraproduktive Argumente von sich – von denen sie mit Sicherheit wissen, dass sie falsch sind, besonders da der gewalttätige Islamismus sich ausbreitet (man denke an Boko Haram, Al-Shabaab und die Taliban)? Feigheit und Multikulturalismus spielen selbstverständlich eine Rolle, aber zwei andere Gründe sind von größerer Bedeutung.
Erstens wollen sie Muslime nicht vor den Kopf stoßen, von denen sie fürchten, dass sie zu Gewalt neigen, wenn sie Nichtmuslime als einen „Krieg gegen den Islam“ führend wahrnehmen. Zweitens haben sie Sorge, dass sich auf Muslime zu konzentrieren fundamentale Veränderung der säkularen Ordnung bedeutet, während ein islamisches Element zu leugnen, es erlaubt störende Themen zu umgehen. Zum Beispiel gestattet es Flughafen-Sicherheitspersonal bei Passagieren nach Waffen zu suchen, statt Befragungen nach israelischer Art zu führen.
Meine Vorhersage lautet: Das Leugnen wird weiter gehen, außer die Gewalt nimmt zu.
Im Rückblick erschütterten die fast 3.000 Opfer des 9/11 die nichtmuslimische Selbstgefälligkeit nicht.
Die seitdem fast 30.000 Toten des islamistischen Terrors haben die offizielle Linie nicht verändert. Vielleicht werden 300.000 Tote die Sorgen um islamische Sensibilitäten und einen Widerwillen gegen tiefgehende soziale Veränderungen beiseiteschieben und sie durch eine Entschlossenheit ersetzen eine radikal utopische Ideologie zu bekämpfen. Drei Millionen Tote werden mit Sicherheit ausreichen.
Ohne solche Opfer werden die Politiker jedoch wohl mit dem Leugnen weiter machen, denn so ist es leichter. Ich bedaure dies – aber ich ziehe es der Alternative vor.
Anmerkung von Nefesch: Sogar von den zurückgekehrten und desillusionierten JihadBegeisterten höre ich: „Die Leute kennen den Islam nicht“ – und wollen damit sagen, dass seine Brutalität nicht zu dieser Religion gehört. Und doch sind sie selber hingegangen, zu morden und anderen Menschen einen fremden Willen aufzuzwingen – ganz so wie Mohammed es im Koran befiehlt: „Schlagt sie tot, wo ihr sie findet“ (Sure 9,5).
Was sie an dieser religiös-faschistischen Truppe abgestoßen hat, ist wohl nur das Fehlen der von Europa her gewohnten Annehmlichkeiten, nicht aber die Bestialität der abgeschnittenen Köpfe und dass sie Elend über die Welt bringt.
Denn was ist es anderes, dass seit Jahrzehnten Flüchtlinge aus den Ländern des gepriesenen Islam nach Europa strömen, wo das verhasste und verachtete Christentum schon längst den Bach hinunter ist – und nur noch sein Duft dem Leben hier anhaftet.
(Warum strömen sie eigentlich nicht in die superreichen muslimischen Bruderstaaten?) Von diesen interessanten Dingen schweigen die Medien.