Die Terrorismus-Industrie
Wenn man sich die Leute im Westen ansieht, kann man sie um die Hypermoral ihrer Selbstkritik nur beneiden. Sie beschuldigen sich für ihre moralischen Verfehlungen bis zum jüngsten Tag. Mitunter gewinnt man den Eindruck, sie leiden an irgendeiner Art von Autoimmunerkrankung, deren Aufgabe es ist, die Gesellschaften zu schwächen.
Man kann wirklich nur staunen, wenn man sieht, wie der Westen – umringt von seinen Mördern, Vergewaltigern und Terroristen, die verantwortlich sind für den Strom von Millionen Flüchtlingen aus dem Nahen Osten – darum kämpft, hypermoralisch zu sein; wie er sich in zwanghafter Selbstkritik über Menschen ergeht, die Terroristen beleidigen oder wie er sich Gedanken macht, wie er noch netter zu jenen Individuen sein kann, von denen man oft nicht nur Undankbarkeit gegenüber der gewährten Gastfreundlichkeit sieht, sondern auch das Bestreben, so viel Vorteil wie irgend möglich daraus zu schlagen. Offenbar sind es nicht viele Flüchtlinge, die ihr Leben riskieren, um in die erdölreichen Golfstaaten – Saudi-Arabien, Quatar, Bahrain, Oman, Abu Dhabi, Kuwait – zu gelangen. Auch sieht man nicht viele Einladungen von dieser Seite kommen.
Die sogenannten „Menschenrechtsgruppen“ – für gewöhnlich nur politische Eingreiftruppen – die trägen, voreingenommenen Medien, die netten, aber fehlgeleiteten Gutmenschen Europas, die scheinheiligen Kirchengruppen – die Freunde nicht von Feinden unterscheiden können, die Vereinten Nationen, die all die korrupten Diktaturen unterstützen – sie alle scheren sich einen Deut um uns, unsere Jobs, unser Wohlergehen oder unsere verdorbene Regierung. Für uns sieht es so aus, als ob alles, für was sie sich wirklich interessieren ist, Juden zu hassen und korrupte Diktaturen zu besänftigen.
Vielleicht ist es an der Zeit, von unserem „Feind“ zu lernen und uns erst einmal selbst mit einem nüchternen Blick anzusehen.
Bassam Tawil lebt als Wissenschaftler und Journalist im Nahen Osten.
https://de.gatestoneinstitute.org/10240/terrorismus-industrie