Die Blüte der Passionsblume – Ein 4-faches Schöpfungsindiz
Die Blüten der Passionsblumen sind nicht nur wunderschön und auffällig, sondern auch ein 4-faches Schöpfungsindiz. Sie sind spielerisch komplex, nicht-reduzierbar komplex, unnötig schön und plastisch (Plastizität = vorprogrammierte Anpassung).
Spielerisch komplex:
Die Blüten der Passionsblumen bestehen im Grundaufbau aus 5 Kelch- und Kronblättern, einer Nebenkrone und einer Blütensäule (verlängerte Blütenachse), an der in 1-2 cm Höhe 5 Staubblätter (bestehend aus Staubfaden und Staubbeutel), ein Fruchtknoten und 3 Griffel und Narben positioniert sind. Staubbeutel und Narben sind versetzt zueinander angeordnet. In der Mitte der Nebenkrone, um die Blütensäule herum, befindet sich ein Nektarium.
Die Griffel bewegen sich während der Blütezeit in 3 Stadien. In der Knospe stehen die Griffel und Staubfäden senkrecht nach oben. Mit dem Öffnen der Blüte bewegen sich auch die Staubfäden in die Horizontale, während die Griffel länger aufrecht bleiben (1. Stadium) und sich nur allmählich nach unten bis auf die Höhe der Staubbeutel biegen (2. Stadium). Im 3. Stadium biegen sich die Griffel nach oben und die Staubfäden nach unten. Anschließend schließt sich die Blüte wieder. Durch das erste und dritte Stadium wird eine Selbstbestäubung verhindert, was zum Erhalt der genetischen Vielfalt beiträgt.
Passionsblumen werden je nach Art, Größe und Ausrichtung von verschiedenen Bestäubern bestäubt (Wespen, Bienen, Kolibris,…), doch allen ist gemeinsam, dass die Bestäuber unterhalb der Staubbeutel nach Nektar suchen, wobei sie je nach Art des Bestäubers mit dem Rücken oder Kopf die Staubblätter, bzw. Narben berühren und den Pollen aufnehmen bzw. abgeben.
Die Bestäubung geschieht also unter 5 Voraussetzungen:
- Der Positionierung des Nektars
- Der Positionierung der Blütensäule im Bereich des Nektariums
- Des richtigen Abstandes zwischen Nebenkrone und Staubblättern und Narben
- Der versetzten Positionierung der Narben zu den Staubbeuteln, damit diese den Narben bei der Bestäubung nicht im Weg sind
- Das Bewegen der Staubfäden und Griffel funktioniert einwandfrei
Sowohl der Blütenaufbau als auch der Bestäubungsvorgang der Passionsblume ist komplexer als bei so mancher anderen Pflanzenart. Von schlicht gebauten Blüten wie der des Hahnenfußes können wir ableiten, dass diese Komplexität funktional und damit auch evolutionär gesehen nicht notwendig ist. Da sich Pflanzen mit schlichteren Blüten ebenso gut vermehren, liegt der Schluss nahe, dass die Komplexität der Blüte der Passionsblume keinen zusätzlichen Vorteil bietet.
Und hier kommen wir zum ersten Schöpfungsindiz: Ein Schöpfer ist in der Lage, der Optik und Kreativität wegen etwas aufwendiger zu gestalten, als es notwendig wäre. Blinde Naturprozesse haben dafür hingegen kein Empfinden. Die Blüte der Passionsblume kann evolutionstheoretisch mangels Selektionsdrücken, die zu ihrer Komplexität geführt haben könnten, nicht oder weniger plausibel erklärt werden.
Nicht-reduzierbar komplex:
Zur spielerischen Komplexität kommt die nicht-reduzierbare Komplexität hinzu. Bestimmte Bestandteile sind für die Bestäubung unverzichtbar:
- Das Nektarium muss nahe der Blütensäule positioniert sein, da die Bestäuber sonst nicht unter die Staubbeutel und Narben gelockt würden.
- Staubblätter und Narben müssen an der Blütensäule angebracht sein.
- Staubbeutel und Narben müssen versetzt zueinander angeordnet sein. Die Narben können nur im zweiten Stadium bestäubt werden und wenn da die Staubbeutel den Zugang zu den Narben blockieren würden, würde auch die Bestäubung verhindert.
- Das Bewegen der Griffel muss einwandfrei funktionieren. Sollten im Rahmen einer schrittweisen und unvollkommenen Entstehung dieser Bewegungsfähigkeit die Griffel einer Zwischenstufe dauerhaft oben bleiben, wäre eine Bestäubung unmöglich und der bisherige Zustand im Laufe der Entstehung dieser Beweglichkeit würde ausselektiert.
- Der Abstand zwischen Nektarium und dem Bestäubungsapparat bestimmt, welche Bestäuber zur Bestäubung fähig sind. Ein deutlich zu geringer oder zu großer Abstand könnte die Bestäubung erschweren oder sogar unmöglich machen.
Die in sich abgestimmte Komplexität der Passionsblume zeugt viel eher von einem Schöpfer als von Evolution. Für die evolutionstheoretische Sicht müsste erstmal ein plausibles Entstehungsmodell erarbeitet werden.
Unnötig schön:
Nun das Offensichtlichste: Die Pflanzen der Gattung der Passionsblumen sind wunderschön. Es gibt über 530 Arten der Passionsblumen und die Farbenvielfalt ihrer Blüten erstreckt sich von weiß und gelb über rot, violett und grün bis rosa. Manche Arten sind einfarbig, andere mehrfarbig. Bei manchen Arten ist die Nebenkrone gewellt. Bilder sagen hier mehr als viele Worte:
Wieder sehen wir am Beispiel vieler schlichter aussehender Blüten (Hahnenfuß, Gänseblümchen,…), dass die enorme Schönheit der Passionsblumen augenscheinlich keinen zusätzlichen Vorteil für die Verbreitung bringt. Wie schon bei der spielerischen Komplexität fehlen auch hier die Selektionsdrücke. Ein Schöpfer, der einfach Freude an seinem Werk hat, bietet die plausiblere Erklärung.
Plastisch:
Plastizität bezeichnet die Fähigkeit der Organismen sich aufgrund latent (verborgen, nicht sichtbar ausgeprägt) angelegter Variationsprogramme schnell an Umweltveränderungen anpassen zu können. Hierbei wird durch einen Umweltreiz ein latent vorhandenes Variationsprogramm aktivert, welches dann eine schnelle Anpassung ermöglicht. Wenn der Umweltreiz wieder verschwindet, geht auch die Anpassung zurück.
Ein bekanntes Beispiel beim Menschen ist die Hornhaut bei erhöhter mechanischer Beanspruchung der Haut. Durch erhöhte dauerhafte Beanspruchung der Haut wird die Bildung der Hornhaut veranlasst und nach Beendigung der Beanspruchung allmählich wieder zurückgebildet.
Bei der Passionsblume liegt die Plastizität z.B. im Blütenstiel vor. Die Blüten sind je nach Art aufrecht, waagerecht oder herabhängend ausgerichtet. Wenn der Spross nicht entsprechend der vorgesehenen Blütenausrichtung ausgerichtet ist, krümmt sich der Blütenstiel in die entsprechende Richtung.
Was ist daran nun ein Schöpfungsindiz? Plastizität bedeutet letztlich vorprogrammierte Anpassung und das kann problemlos mit einem vorausschauenden Schöpfer erklärt werden. Evolutionstheoretisch ist Plastizität nicht plausibel zu erklären, da Evolutionsmechanismen nicht vorausplanen können. Nur ein Schöpfer kann Variationsprogramme für mögliche künftige Umstände schaffen.
Plastische Reaktionen funktionieren wie ein Regelkreis. Ein Soll-Wert ist vorgegeben, der Ist-Wert wird gemessen (teilweise wird über einen längeren Zeitraum ein Mittelwert ermittelt) und bei Abweichung, die ebenfalls ermittelt werden muss, wird das Erreichen des Soll-Wertes eingeleitet.
Plastizität erfordert also nicht-reduzierbar komplexe Konstellationen:
- Ein vorgegebener Soll-Wert.
- Ein „Messapparat“ zur Messung des entsprechenden Umweltreizes, bzw. des Ist-Wertes.
- Ein Sollwert- / Istwert-Vergleich.
- Eine Weiterleitung der Signale (bei Tier und Mensch ans Gehirn)
- Ein entsprechendes Variationsprogramm, das aktiviert werden kann.
Auch bei der Passionsblume gibt es diesen nicht-reduzierbaren Regelkreis in Form der vorgesehenen Blütenausrichtung als Soll-Wert, der Ausrichtung der Sprosse als Ist-Wert und dem Krümmen des Stiels als Ergebnis eines plastischen Variationsprogrammes.
Fazit:
Die Blüten der Passionsblumen sind ein eindrückliches Zeugnis ihres Schöpfers. In Summe können sie durch einen Schöpfer erheblich plausibler als durch die Evolutionstheorie erklärt werden. Eine detailliertere Beschreibung der Passionsblume bietet dieser Artikel.
Herzlichen Dank an Dr. Reinhard Junker und Dr. Herfried Kutzelnigg für ihre Rückmeldungen zu meinen Recherchen und Überlegungen und das Korrekturlesen dieses Artikels.