Warum Anfechtungen?
Menschen, die sich für Gott einsetzen und die von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft für Jesus arbeiten, sind verunsichert durch die schlimmen Nöte, in die sie geraten, wenn sie für Gott tätig werden. Sie werden entmutigt und geschwächt, weil sie nicht verstehen können, warum sie so getreten und geschlagen werden im Dienst für den allmächtigen Gott, der doch den Teufel besiegt und völlig in der Hand hat.
Es gibt sicher mehrere Gründe, warum das so ist. Zwei davon möchte ich hier darstellen. Zuerst betrachten wir Hiob, den hervorragenden Heiligen der alten GlaubensHelden. Er war vorbildlich im Lebenswandel und von unbestechlicher Gottesfurcht und von heiliger Gerechtigkeit beseelt. Gott war – menschlich gesprochen – stolz auf ihn. An Jesus, den Sohn Gottes kam Hiob sicher nicht heran, aber Gottes Ausspruch dem Teufel gegenüber klang fast so wie dieses: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich wohlgefallen habe.“
Wenn Gott den gerechten Hiob reichlich segnete mit irdischen Gütern und Wohltaten, dann können wir das verstehen. Auch wenn wir als gut unterrichtete Christen wissen, dass unsere Gerechtigkeit vor Gott lediglich wie ein unflätiges Bekleidungsstück ist, weil wir von Natur nicht genug Kraft haben, Gott zu gehorchen, wie es ihm zukommt, meinen wir doch insgeheim, dass Hiob sein gutes Leben verdient hatte.
Nun steht der Ankläger der Menschen, Satan, vor Gott und argumentiert: „Kein Wunder, dass Hiob dich ehrt. Du verwöhnst ihn ja auch nach Strich und Faden.“ Weil Gott Hiobs Herz kennt und ER ein Vorbild für alle Zeiten schaffen will, erlaubt Gott dem Satan, den Hiob anzugreifen. An diesem Menschen kann Gott demonstrieren, dass nicht ein Quentchen Korruption in Gott ist, dass bei Gott kein Ansehen der Person gilt, dass er vollkommen gerecht ist. Er tut das nicht für sein Geschöpf, den Teufel, sondern für die Menschen, die es sehen oder lesen werden. Er tut es für dich.
Nach 1.Kor.10,13 versucht Gott niemanden über seine Kraft. Der Sieg der Gerechtigkeit Gottes und die Treue des Hiob verherrlicht für immer und ewig den Namen Gottes und gibt denen Kraft, die in Bedrängnis sind.
Der andere Grund, weshalb wir immer dann besonders stark von allerlei Unbill geplagt werden, wenn wir etwas Besonderes für Gott tun, ist der Umstand, dass wir hier auf der Erde nicht im Heimatland sind, sondern uns in Feindesland aufhalten – wir befinden uns im Kriegszustand mit dem Beherrscher dieses Gebietes.
Deswegen ist es großer Humbug, Menschen mit einem süßen, warmen Wohlfühl- und WohlstandsEvangelium zu Jesus führen zu wollen. Dieses süße Leben, in dem alle profanen Bedürfnisse gestillt sind, gibt es nicht, so lange wir auf dieser Erde leben.
Gerade in Gegenden, wo von Christen alles gefordert wird – unter Umständen auch ihr Leben – dort wachsen die Gemeinden, weil deren Mitglieder echt sind. Auf Sri Lanka z.B. werden nur solche Christen getauft und in die Gemeinde aufgenommen, die bereit sind, ihr Leben für Jesus zu geben.
Dieses moderne „Evangelium“, das sich nur die Rosinen aus dem Kuchen pickt, indem es alles weglässt, was hart klingt, steht im Widerspruch zum Wort von Jesus: Wer nicht alles loslässt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein. Paulus führt weiter aus (Phil 3,8-15): ja, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne …, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden ….
Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
Und 1.Kor. 9,24-25: 24 Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, ist enthaltsam in allem – jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen.
Und 1.Petr.5, 5-10: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit – indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft; denn er sorgt für euch !
Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben, in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist. Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen!
Matthäus 10, 28-33:… fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle! Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Groschen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel.
Jesus schickt uns wie Schafe unter die Wölfe, verspricht, dass nichts uns schaden kann. Denen die Gott lieben müssen alle Dinge zum Besten dienen. Doch im selben Atemzug spricht er von der Möglichkeit, dass wir unser körperliches Leben verlieren. Deswegen ist es ein wichtiges Wort, wenn er fordert, dass wir überprüfen sollen, ob wir den Preis für seine Gefolgschaft zahlen wollen. Er kann jeden Schwachen gebrauchen, doch keinen, der nicht überwindet, keinen, der nicht bereit ist, für Jesus zu leiden. Denn nur, die mit ihm gelitten haben, werden auch mit ihm herrschen. Gott gibt uns seinen Geist, damit wir für solch ein Leben gut gerüstet sind.