Freiheit
Jakob, mein Bruder in Christus, damit du nicht wieder ins Leere greifst, wenn du meine Seite aufmachst, bringe ich noch um Mitternacht aufs „Papier“, was mich schon diese ganze Woche bewegt – und was wir heute Abend in der Gruppe so intensiv besprochen haben: die Freiheit in Christus.
Alle Welt spricht und singt von der Freiheit. Freiheit von misslichen Umständen, Freiheit von der Unterdrückung durch Menschen, Freiheit zu tun, was man will.
Das dringendste Verlangen in meiner Jugend war der Wunsch nach Unabhängigkeit. Im Verlauf der Zeit merkte ich jedoch, dass dieses Wunschdenken nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Wenn du unabhängig sein könntest, dann wärest du einsam. Was aber alle Menschen begehren und zum Leben brauchen, die Liebe eines anderen, ist das Ende aller Unabhängigkeit.
Wenn wir Freiheit so verstehen, dass man tun kann, was man will, dann haben wir die Gebrauchsanweisung für unser Leben nicht gelesen. Nein, Freiheit funktioniert nur dann, wenn wir das, was wir m ü s s e n , um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, tun w o l l e n !
Das heißt, das PatentRezept für Freiheit ist die Liebe. Am ehesten die Liebe zu Gott und von Gott, denn das ist die vollkommenste Form der Freiheit – weit überlegen der Schattenform der menschlichen Liebe, die voller Missverständnisse, Angst vor Verlust und reich an Enttäuschungen ist.
In der Bibel, dem Wort Gottes lesen wir Folgendes: Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich f r e i gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. (Römerbrief 8,2)
Völlig logisch: Sünde und Tod sind die schlechten Dinge, die unser Leben zerstören und zum bitteren Ende führen. Wenn es davon Freiheit gibt durch den Geist des Lebens – aber nur durch Christus, dann ist es die Sache doch wert, näher betrachtet zu werden. Nein, noch besser ist es, den Besitzer dieser Sache kennen zu lernen, denn ich weiß, dass er seine Schätze nicht für sich selbst behalten will, sondern er will sie mit uns teilen, weil er Liebe ist!
Weiter heißt es in Römer 8, 6-8: dass das Sinnen und Trachten des natürlichen Menschen den Tod bringt, das Trachten des Geistes Gottes aber Leben und Frieden. Weil nämlich die Gesinnung des natürlichen Menschen Feindschaft gegen Gott ist, will er sich dem Gesetz Gottes nicht unterwerfen – und kann es auch nicht. Deswegen kann der Mensch so, wie er von Natur ist, Gott nicht gefallen.
Die Bibel nennt das Leben des natürlichen Menschen: „im Fleisch sein“.
Anschließend, nämlich Römer 8, Vers 9 lesen wir: Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein.
Das heißt, wenn Christus durch den Glauben an sein Wort in mir wohnt, dann bin ich frei von den Dingen, die mein Leben zerstören und habe ewiges Leben und Frieden mit Gott, der mich liebt und den ich lieben darf. So ist Freiheit das Vergnügen, von Herzen das tun zu wollen, was gut ist, was den Menschen nützt und was Gott gefällt.
So sind wir also, ihr Brüder, dem „Fleisch“ nicht verpflichtet, gemäß dem natürlichen Menschen zu leben! Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des natürlichen Menschen abtötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes – (auch die Frauen).
(Römer 8, 12-14)
Ich habe heute ein Zitat gelesen, dass ich ganz toll fand, und weil es auch ein kleines bisschen zu diesem Artikel passt, möchte ich es hier mal zitieren:
„Was bedeutet es nun, an Christus zu glauben: Freude oder Traurigkeit, Stärke oder Schwachheit, Gewinn oder Verlust, Glücklichsein oder Leiden, Frieden oder Kampf?
Beides –
und das Erste mitten im Zweiten.“
(Hans-Joachim Eckstein)
Das ist auch Freiheit, mitten im Zweiten das Erste zu haben!
http://bitflow.dyndns.org/german/HansPeterRoyer/Was_Ist_Freiheit_19970519.pdf
http://bitflow.dyndns.org/german/HansPeterRoyer/Was_Ist_Freiheit_19970519_64.mp3
Das sind Links zu einer Predigt von Hans-Peter Royer zum Thema Freiheit.
Die Predigt hat mich herausgefordert meine Freiheit neu zu definieren. Kann ich absolut empfehlen.