Horoskop und Sternzeichen
(Aufforderung der NOZ, Stellung zu nehmen zur Frage des Horoskops)
Guten Tag, hier ist meine Stellungnahme:
Nach meiner eigenen Erfahrung sind Horoskope schlecht, weil sie Vorurteile bewirken und die Handlungsfreiheit einschränken. Meine Pflegemutter brachte mir allerlei abergläubischen Firlefanz bei. So studierte ich die Charaktereigenschaften, der unter bestimmten Sternkonstellationen geborenen Freunde und sortierte alle die aus, die angeblich nicht zu mir passten – und versäumte sicher etliche gute Freundschaften.
Nun noch einige Fakten, warum die Sterne bzw. das Horoskop nicht dazu taugen, Menschen zu beurteilen oder das Schicksal vorauszusagen:
1.) Die Sternbilder des Tierkreises sind nicht mehr mit den gleichnamigen Tierkreiszeichen identisch, weil sie – bezogen auf den scheinbaren Jahreslauf der Sonne – um ungefähr 30° verschoben sind. Seit der Zeit vor 2000 Jahren, als diese astrologische Lehre entstand, steht die Sonne nun z.B. nicht mehr vom 21.März bis 20.April vor dem astrologischen Sternbild des Widder, sondern vom 21.April bis 19.Mai. *)
2.) Die Sterne, die von den Sterndeutern berücksichtigt werden, machen nur einen kleinen Bruchteil aller vorhandenen Sterne aus. Das vielen vertraute Sternbild des Wagens oder Großen Bären z.B. und das ganze Heer der 100 Milliarden Sonnen unserer Milchstraße spielen im System der Sterndeuter keine Rolle.
3.) Durch statistische Untersuchungen wurde bewiesen, dass die Behauptungen der Astrologen nicht der Wirklichkeit entsprechen.
Z.B. müssten sich unter einem bestimmten Tierkreiszeichen Menschen bestimmter Berufsgruppen mit übereinstimmenden Charaktereigenschaften häufen. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Ebenso unhaltbar erwies sich die Annahme, dass Mars und Saturn den Todeszeitpunkt eines Menschen anzeigen können. Die untersuchten Todesfälle verteilten sich – dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit entsprechend – auf alle Konstellationen gleichmäßig.
Dies sind nur einige wenige Beispiele. Menschen, die Gott vertrauen wissen, dass ER sie richtig führt und beschützt – und sogar wegen der Zukunft sollen wir ihn befragen. (Sprüche 3,5-6 + Jesaja 45,11)
*) Jakob Tobler, „Astrologie – Wissenschaft oder Aberglaube ?“ Schwengeler-Verlag, ISBN 3-85666-043-7
Der Schwengeler-Verlag wurde leider aufgegeben, weil sich das VerlegerEhepaar mit „Ethos – Open Hands“ in Rumänien intensiv sozial engagiert.
Sterne ohne Einfluss
(07. Dezember 2009/idea) – Die Sterne haben keinen Einfluss auf menschliches Verhalten. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Statistiker der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) in Roßdorf bei Darmstadt.
Sie untersuchten Studien des Industriellenerben und Astrologieforschers Gunter Sachs. Er hatte in seinem vor zwölf Jahren erschienenen Buch „Die Akte Astrologie“ behauptet, „den wissenschaftlichen Nachweis eines Zusammenhangs zwischen den Sternzeichen und dem menschlichen Verhalten“ erbracht zu haben. Die Statistiker fanden jedoch keinen Beleg für einen Einfluss der Sterne auf Partner- und Berufswahl, Scheidungen oder Todesursachen.
In allen grossen Datenmengen könne man „merkwürdige Effekte“ entdecken, erklären die Wiener Psychologen Ivo Ponocny und Elisabeth Ponocny-Seliger in der GWUP-Zeitschrift „Skeptiker“. So nehme etwa in Europa die Zahl der Störche seit Jahrzehnten ab, ebenso seien die Geburtenzahlen rückläufig. Dennoch sei dies kein Beleg dafür, dass der Storch die Babys bringe. Zwar gebe es einige schwache Geburtstagseffekte, die aber die Richtigkeit der Astrologie nicht belegten. So stimme es, dass „Schütze“- und „Widder“-Geborene oft Landwirte werden. Doch nicht die Sterne, sondern die Familien planung ihrer Eltern sei dafür verantwortlich. Viele Väter und Mütter von Landwirten übten selbst diesen Beruf aus. Sie praktizierten eine Geburtenplanung, die den Zeitpunkt der Niederkunft in die weniger arbeitsintensiven Wintermonate verlege.
Eine ähnliche Entwicklung zeige sich bei den Bildungsabschlüssen: Laut Sachs würden Menschen mit dem Sternzeichen „Krebs“ oder „Jungfrau“ seltener Akademiker als andere. Dieses Phänomen lässt sich, so die GWUP, plausibel durch das jüngere Einschulungsalter erklären. Da die Schule in der Regel im Spätsommer beginne, würden „Krebs“- und „Jungfrau“-Geborene gerade noch eingeschult und hätten Entwicklungsnachteile gegenüber älteren Klassenkameraden.
Fazit der beiden Wissenschaftler: „Weil Sternzeichen und Geburtstage aneinander gekoppelt sind, kann ein Geburtstagseffekt leicht als astrologischer Effekt erscheinen.“ Tatsächlich handele es sich aber um ein recht irdisches Phänomen. Die „Akte Astrologie“ könne man deshalb schliessen, schreiben sie in der Zeitschrift der GWUP.
Aus factum 8/2009