Soldat und Christ
Frage:
Ich habe eine recht ungewöhnliche Jugend erlebt. Früher hat man mir Waffen als Spielzeug verboten. Seit ich 13 bin, habe ich mir zum Ziel gemacht, Soldat zu werden.
Ich fühle mich für diesen Beruf geboren, denn ich habe alles was ein Soldat braucht.
Auch einleuchtend ist, dass man als Soldat töten MUSS. Ich habe mich schon viel mit diesem Thema auseinandergesetzt – jedoch weiß ich nicht, was ich machen soll.
Meine frage deshalb:
Darf ich als Christ einen solchen beruf ausüben?? Und darf ich unter Befehlsgewalt töten??
be blessed
Hallo,
das ist eine knifflige Frage. Ich werde dir die Stellen aus Gottes Wort – der Bibel nennen, die sich mit diesem Problem beschäftigen. Wenn du Spaß am Kämpfen hast und der geborene Soldat bist, dann musst du auch damit rechnen, dass du gleich beim ersten Nahkampf unterliegen kannst und sterben musst.
Jesus sagt in Matthäus 26,52: “ … wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ Ich denke, dass Jesus dies – am Vorabend seiner Kreuzigung – nur in Verbindung mit dem Reich Gottes gesagt hat.
Christen kämpfen nicht mit weltlichen, sondern mit geistlichen Waffen – Johannes 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.“
Der Apostel Paulus schreibt 2.Korinther 10,3-5: „Denn obwohl wir im Fleisch leben, so kämpfen wir doch nicht nach der Art des Fleisches; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, so dass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegenüber Christus“
Zur Befehlsgewalt: die Soldaten, die unter Hitler wehrlose Juden erschossen haben, begründeten dies mit dem Befehl, den sie erhalten hatten. Das heißt, sie ersetzten ihr Gewissen vor Gott durch die Hörigkeit einem Menschen gegenüber. Das Wort Gottes sagt jedoch, dass man Gott mehr gehorchen muss, als den Menschen; auch dann, wenn es das eigene Leben kostet. Nach dem Krieg haben wir in der Schule gelernt, dass „Kadavergehorsam“ böse ist. Jeder Mensch bleibt für seine Taten verantwortlich.
Alle natürlichen Ordnungen sind von Gott gegeben, weil ohne Ordnung nichts funktionieren kann. Wenn es keine politischen Gesetze, keine Polizisten und keine Soldaten gäbe, dann hätten alle Gewalttätigen und Rücksichtslosen freie Hand, um Böses zu tun. Das aber entspricht offensichtlich nicht Gottes Willen, denn er lässt den Apostel Paulus in Römer 13,4-6 sagen :
„Denn sie (die Obrigkeit) ist Gottes Dienerin, dir zugute. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut. Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht.“
Dies sagt Paulus von einem Staat, der ihn – etwa um 67 nach Christus – geköpft hat, obwohl er sicher nichts Böses getan hat. Ähnliches gilt für die Hitler-Diktatur. Obwohl Regierungen entarten und böse werden können, sind sie trotzdem von Gott eingesetzt und stellen eine gewisse Ordnung sicher.
Dass die bösen Regime dann ebenfalls von Gott gerichtet werden, ist wieder eine andere Sache.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass Völker genau die Herrscher haben, die sie verdienen. So, wie die Deutschen einen Hitler als „unser Führer“ verehrt haben, hätten sie Gott verehren sollen – und das dann Folgende wäre nicht geschehen.
In Philipper 4, 22 schreibt Paulus: „Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers (Nero).“ Damit sind Soldaten des Kaisers gemeint. Unter ihnen befanden sich also Christen.
In Lukas 3,14 lesen wir von Johannes, dem Täufer: „Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!“ Mit Gewalt muss Willkür und Machtmissbrauch gemeint sein, denn staatliche Gewalt auszuüben, war ihr Beruf.
Wenn alle jungen Männer eines Volkes Wehrdienstverweigerer wären, dann würde dieser Staat nicht mehr lange bestehen, weil sich jeder andere Staat seiner bemächtigen könnte. Soldaten sind nötig, um die bestehende Ordnung zu erhalten. Machthaber wie Napoleon oder IdeologieBesessene wie Hitler und Stalin oder die eroberungswütigen Muslime, die seit dem 7. Jahrhundert 500 Jahre lang v o r den christlichen Kreuzzügen das christliche Kleinasien (die heutige Türkei), den Nahen Osten, die Balkanländer bis vor Wien und das ganze damals christliche Nordafrika bis nach Spanien hinein dem Islam unterjocht haben – die also etwas an sich bringen wollen, was ihnen nicht gehört, die kann man nicht mit gutem Zureden und sanften Worten von ihren Plänen abbringen. Deswegen gehört die Gewalt zur weltlichen Ordnung, die Unrecht verhindert oder abwehrt.
Nun kommt der große Unterschied: Für das Reich Gottes dürfen Menschen keinerlei Gewalt einsetzen, weil u n s e r Gott für sich selbst streiten kann und wenn es sein soll, Millionen von Engeln für seine Zwecke einsetzen könnte. “ …meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte? Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?“ (die Erlösung) (Matth.25,53-54)
Im Islam ist das offensichtlich anders. Allah ist auf Menschen angewiesen, die sich bei Terrorakten in die Luft sprengen müssen, um dem Islam zum Sieg zu verhelfen.
(Und trotz allem Terror klappt es nicht – Israel wird niemals dem Islam zum Opfer fallen, weil es Gottes eigenes Land ist, wie der Prophet Hesekiel sagt: „… ja, darum spricht GOTT, der Herr, so: Wahrhaftig, in meinem feurigen Eifer rede ich gegen die übrigen Heidenvölker und gegen ganz Edom, die m e i n L a n d in Besitz genommen haben und die sich von ganzem Herzen und mit übermütiger Verachtung gefreut haben, sie auszustoßen und zu berauben.“
(Hesekiel 36,5)
In Psalm 40, 6 und an manchen anderen Stellen in der Bibel sagt uns Gott, dass er Pläne für unser Leben hat – und zwar für jeden ganz individuell. Wir erleben es immer wieder, wie Gott für jeden Einzelnen Präzisionsarbeit leistet und nie zu spät kommt. Wenn wir Gott für die Anliegen bitten, dann haben wir es noch immer erlebt, dass er die Gebete erhört und die richtige Führung schenkt. So solltest auch du dich aufrichtig von Herzen an den lebendigen Gott wenden und ihn um Weisung und Führung bitten.