Intimität und Internet
Das Gefühl für die richtige Distanz zum Nächsten bröckelt. Da geht uns etwas verloren – auch durch die Selbstdarstellungen im Internet.
Ich bemerke, dass Menschen sofort Intimitäten mit jedem teilen – andererseits aber nicht beziehungsfähig sind.
Ähnlich ist es mit wechselnden SexPartnern: man ist intim miteinander, doch man kennt sich eigentlich gar nicht. Und nach dem Zusammentreffen ist der Reiz des Neuen schon wieder vorbei. Die Auswirkungen solchen Verhaltens ist die Zerstörung der seelischen Gesundheit – womöglich auch der körperlichen.
Eine echte Beziehung umfasst die ganze Persönlichkeit zweier Menschen mit Körper, Seele und Geist in bestimmten Grenzen. Das gemeinsame Bewahren dieser „Geheimnisse“ schafft Vertrauen, muss aber mit einiger Anstrengung und Disziplin erarbeitet werden. Die Frucht der Mühe ist Freundschaft, von der es heißt:
„Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten!
Auch wenn zwei beieinander liegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen. (Prediger 4,9-12)