Textus Receptus versus Nestle-Aland
Der Textus receptus ist die sauberste Überlieferung des Neuen Testaments, der z.B. die Grundlage der Schlachter2000 Bibel ist – im Gegensatz zum Nestle-Aland, der in den meisten heutigen Bibelausgaben Verwendung findet, der durch die Irrlehre der Gnostik in Ägypten verdorben ist.
… In den vergangen Jahren konnten sehr starke Argumente dafür vorgebracht werden, dass der MTNT (Mehrheitstext des neuen Testaments, zu dem auch der Textus receptus gehört) den ursprünglichen Text des NT in beeindruckender Reinheit wiedergibt, im Gegensatz zu der Ausgabe von Nestle-Aland (NA):
Der NA-Text ist eine künstliche Auswahl und Zusammensetzung von Lesarten, die so in keinem Manuskript vorkommen, ganz im Gegensatz zum MTNT.
Der NA stützt sich extrem stark auf zwar sehr alte, aber zahlenmäßig sehr wenige Manuskripte, die zudem von ihrem Ursprung her gesehen geographisch eng begrenzt sind. Es handelt sich im Wesentlichen um einen ägyptischen Text.
zEs hat nie eine »Byzantinische Rezension« des NT gegeben. Dieses einst rein spekulativ auf die Zeit um 350 n. Chr. angesetzte Ereignis, bei dem der MTNT bzw. der Textus receptus entstanden sei, hat sich als kirchengeschichtlicher Mythos erwiesen.
Der MTNT ist kein Einheitsbrei, den man auf eine lokale Texttradition zurückführen könnte – obwohl dies in der Vergangenheit zu Unrecht behauptet worden ist. Bei all seiner erstaunlichen inneren Übereinstimmung besitzt er genügend Differenzen, die zeigen, dass er eine Vielzahl von verschiedenen Ursprungsquellen repräsentiert. Die gewaltige Übereinstimmung, die er dennoch enthält, ist aber ein gewichtiges Argument für seine Authentizität.
„Es gibt verstreut auch typische MTNT-Lesarten unter den frühen ägyptischen. Dies lässt sich als Argument gegen eine Rezension des NT im 4. Jh. und damit gegen eine späte künstliche Schaffung eines solchen Textes verwenden.
Frühe Manuskripte aus Italien, Griechenland, Kleinasien etc. sind aus klimatischen Gründen leider zerstört worden. An diesen Orten wären frühe Handschriften mit dem MTNT zu erwarten.
Der ägyptische NA-Text ist aus inneren Gründen sehr problematisch: Ägypten war bereits in der Frühzeit der Kirche stark durch fundamentale Irrlehren geprägt (Gnosis etc.). Dies kommt in manchen Lesarten zum Ausdruck (z.B. Joh 1,18; 1Tim 3,16)
Der MTNT kann sich auf die allermeisten und geographisch weitest verbreiteten Handschriften abstützen. Mindestens 90% der ca. 5300 uns heute zur Verfügung stehenden griechischen Manuskripte enthalten den MTNT. Der ägyptische Text wird lediglich durch ca. 5% der Handschriften gestützt.
Die Überlieferung der homerischen Texte bietet eine bemerkenswerte Parallele zur Überlieferung des NT: Die Homer-Forschung hat 3 Texttypen gefunden: einen kürzeren, einen mittleren und einen längeren Text. Der mittlere Text hat sich als der ursprüngliche Text er- wiesen. Auch beim NT gibt es im Wesentlichen diese drei Typen: Beim ägyptischen Text, dem die NA-Ausgabe mit Vorliebe folgt, handelt es sich um eine kürzere Fassung. Der westliche Text (den niemand als authentisch ansieht) ist eine verlängerte Version.
Der MTNT stellt damit einen mittlerer Text dar. In Analogie zur Homer-Forschung müsste der MTNT der vertrauenswürdigste Texttyp sein.
ROBINSON / PIERPONT: The New Testament in the Original Greek according to the Byzantine/Majority Textform, Atlanta 1991
www.rogerliebi.ch
Roger
Danke